Herr Schröder isst ein Eis

Wo Schröder schon überall war

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Herr Schröder ist ein Eis

Jetzt ein Eis! Kennen Sie, oder? Diese plötzliche Lust auf drei riesige, köstliche Kugeln. Hat Herr Schröder neulich auch verspürt, als er in den City-Arkaden unterwegs war. Dabei ist Herr Schröder gar nicht so der Eisfan. Seine Frau Julia ist da ja anders. Die verdrückt im Sommer auch drei Schokoladenbecher am Tag, da kennt sie nix.

Herr Schröder weiß, warum er nicht so oft Eis isst. Er kann es nicht. Es gibt Menschen, die schaffen es jedes Mal, wenn sie ein Hörnchen in der Hand halten, alles zu versauen. Er gehört dazu. Er hat es auch mit Eis im Becher versucht. Keine Chance. Auch jetzt wieder nicht. Da steht er mit seinen drei Kugeln Erdbeere, die er sich gerade im Eiscafé Firenze geholt hat, auf der Rolltreppe, dreht sich nach Frau Schmulinski um, die er aus der Firma kennt, hält prompt das Hörnchen schief und ... klatsch. Zwei der drei Kugeln verteilen sich gerade auf der Stufe unter ihm, sickern in die Ritze, nur gut, dass da niemand steht. Oh Mann, hoffentlich hat das jetzt keiner gesehen ... wie peinlich. Und die dritte Kugel hängt auch nur noch auf halb acht am Hörnchenrand. Was für eine Verschwendung. Super, und jetzt fällt die dritte Kugel auch noch runter. Damit ist der Nachmittag ja wohl gelaufen.

Nee, denkt Herr Schröder, ist er nicht. Das wollen wir doch mal sehen. Unten angekommen, (das Erdbeereis ist mittlerweile irgendwo in den Untiefen der Rolltreppe verschwunden) nimmt er gleich die nächste Treppe nach oben. Augenblicke später steht Herr Schröder wieder vor der netten Dame vom Eiscafé. 

Die schaut ihn erstaunt an: „Hui, schon aufgegessen? Sie sollen das Eis doch genießen! Und jetzt gleich die nächste Portion?“
„Aufgegessen wäre schön“, antwortet Herr Schröder frustriert. „Hat sich auf der halben Rolltreppe verteilt, mein Eis.“

Die Eisverkäuferin betrachtet Herrn Schröder einen Moment und stutzt. „Moment“, sagt sie dann, „ich hab Sie doch neulich schon mal gesehen. Da ist Ihnen der ganze Becher aus der Hand gefallen, weil sie so viele Tüten hatten. War das nicht vor drei, vier Wochen oder so?“
Herr Schröder erinnert sich dunkel und nickt verschämt.

Sie haben aber auch ein Pech. Wissen Sie was? Ich spendiere Ihnen einfach ein neues Eis. Und wir nehmen dafür jetzt den größten Becher, den wir haben, packen drei Kugeln Erdbeere rein ... war doch Erdbeere, richtig ...?“
Herr Schröder nickt dankbar.

„... und dann essen Sie das mal ganz in Ruhe auf. Kommen Sie, setzen Sie sich doch einfach. Ich bringe Ihnen das dann.“

„Danke ...!“ Mehr fällt Herrn Schröder nicht ein. Glücklich steuert er eine der gemütlichen Sitzecken im Firenze an und kramt in der Innentasche seiner Jacke schon mal nach der waschbaren Serviette. Die hat er immer dabei. Für alle Fälle.

Und? In welchem Eiscafé wurde Herr Schröder so freundlich eingeladen?

Herr Schröder isst ein Eis